42 Amt für Kultur und Bibliotheken
Wissen und Kultur im Fokus
80 Mitarbeiter:innen
- Wissenschaftliche Stadtbibliothek
- Öffentliche Bücherei – Anna Seghers
- Kulturabteilung
Wer die Wahl hat, hat die Qual – aber auch die Chancen, die freie Wahlen bieten. Nur was soll man wählen, was ist richtig, was falsch? Auf dem Weg zur eigenen Entscheidung helfen Bibliotheken und Kulturangebote, durch Bildung und Informationsvielfalt die notwendige Stärke und Übersicht zu gewinnen. Sie sind Grundpfeiler, um sich für die demokratische Teilhabe fit zu machen und unabhängig mitzubestimmen.
Amtsleitung: Dr. Stephan Fliedner
Berichtszeitraum: Juli 2023 – Juni 2024
Zahlen aus der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek
Medienbestand
Handschriften: 1.300
Alte Drucke (16. – 18. Jahrhundert): ca. 77.000
Entliehene Medien
Besucher:innen
Die Aufgabe der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek ist die Bewahrung und Vermittlung von ihren umfangreichen und teils außerordentlich wertvollen Beständen für Wissenschaft und Forschung.
Zahlen aus der Öffentlichen Bücherei
Bestand (analoge Medien)
dazu umfangreiche Lizenzen für die Online-Ausleihe
Entliehene Medien
davon fast ein Drittel Online-Ausleihen
Besucher:innen
Die Öffentliche Bücherei versorgt die Bevölkerung mit Literatur und Informationen für Wissen, Bildung und Teilhabe an der Gesellschaft und generiert dabei mit ihren knapp bemessenen Medienbeständen immer wieder beeindruckende Ausleihzahlen.
Besondere Projekte
„Mittelalter am laufenden Meter“

Mit fünf Handschriftenführungen zu mittelalterlichen Originalen und einer begleitenden Ausstellung wurden vom 22.11.2023 bis zum 15.03.2024 einige der bedeutendsten Bestände der Bibliothek präsentiert, die mit 850 mittelalterlichen Büchern ein wertvolles kulturelles Erbe bewahrt. In intensiver Forschungsarbeit werden sie seit vielen Jahren katalogisiert, 2024 soll die Erfassung abgeschlossen sein. Dabei finden sich immer wieder herausragende Buchmalereien und andere Überraschungen. Zahlreiche Interessierte nahm der Handschriftenexperte mit auf eine Reise ins Mittelalter und erläuterte eine Auswahl von Originalen zu verschiedenen Themen. Anhand der Ausstellung hochwertiger Fotografien und einer Publikation konnte das Publikum einen umfassenderen Einblick in diesen einzigartigen Schatz gewinnen.
"Das leise Sterben: heimische Bienen und Insekten"

Was für Auswirkungen hat der Verlust von Insekten, und was kann man dagegen tun? In dem groß angelegten, vielseitigen Programm vom 11.9.-18.11.2023 steuerten die Kooperationspartner:innen der Bücherei, Naturschutzbünde, Museum, Fotoclub, Stadtimkerei und Wildbienenbotschafter:innen, viel Fachwissen zu dem hochaktuellen Thema bei, darunter eine faszinierende Fotoausstellung, Info-Rollups, Bücher, Broschüren, interaktive Elemente, Imkereibedarf und Vitrinen mit Insektenpräparaten. Dazu gab es zwei Bildvorträge über Wildbienen, pädagogische Angebote für Kinder in den Stadtteilbüchereien und Fachführungen für Schulklassen. Ein Wissensquiz regte über 200 Kinder und Erwachsene zur spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema an.
Kulturabteilung
Mainzer Programmkinos: Interimsbetrieb im „Capitol“
Im Frühjahr 2023 beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, eine Lösung zur Rettung der Mainzer Programmkinos zu erarbeiten und beschloss in einem zweiten Schritt, das „Capitol“ in der Neubrunnenstraße ab November 2023 anzumieten, um das älteste Mainzer Kino dadurch dauerhaft zu erhalten. Bis es wieder gemeinsam mit dem geplanten neuen Kino in der Hinteren Bleiche betrieben werden kann, wird ein professioneller Kinobetreiber im „Capitol“ einen Interimsbetrieb aufnehmen. Ein bundesweites Interessenbekundungsverfahren wurde dafür im Januar 2024 ausgeschrieben und im Mai mit Jury-Entscheidung erfolgreich abgeschlossen. Der Interimsbetrieb soll nach Abschluss aller noch notwendiger Maßnahmen im Herbst 2024 laufen.

UNESCO-Welterbe: Jüdische Grabinschriften retten.

Seit 2021 sind die SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz mit ihren mittelalterlichen Synagogen, Ritualbädern und Friedhöfen eingeschriebenes UNESCO-Weltkulturerbe. Insgesamt 1.700 Grabsteine befinden sich auf dem Alten Jüdischen Friedhof "Judensand" in Mainz, der neben dem „Heiligen Sand“ in Worms zu den ältesten jüdischen Friedhöfen Mitteleuropas zählt. Viele Steine stammen aus der Mitte des 11. Jahrhunderts, ihre Inschriften sind das Gedächtnis einer einst bedeutenden jüdischen Gemeinde. Umso wichtiger ist es, sie den jüdischen Gesetzen entsprechend und denkmalgerecht zu konservieren. Die hebräischen Inschriften werden transkribiert und digital zugänglich gemacht. Als treuhänderische Verwalterin für die Jüdische Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen hat die Landeshauptstadt die Grabsteinsicherung und Inschriftensanierung begonnen. 99 stark gefährdete Steine mit ihren wertvollen Inschriften konnten bereits vor dem weiteren Verfall für die Nachwelt gerettet werden.